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ChatGPT steigert Traffic auf Nachrichtenseiten, doch Suchmaschinenverluste bleiben ungebremst

ChatGPT-Weiterleitungen zu Nachrichtenportalen nehmen zu, können jedoch den Rückgang des organischen Suchverkehrs nicht ausgleichen. News-Publisher stehen unter Druck, da AI-gestützte Suchergebnisse Nutzer direkt versorgen und traditionelle SEO-Strategien an Bedeutung verlieren.

In einer sich rasch verändernden digitalen Landschaft zeigt ein aktueller Bericht von Similarweb, dass Empfehlungen von ChatGPT an Nachrichtenportale zwar zunehmen, jedoch nicht ausreichen, um den Rückgang des Suchverkehrs zu kompensieren. Seit der Einführung von Googles AI Overviews im Mai 2024 hat sich die Zahl der Nachrichtensuchen, die nicht zu Klicks auf Nachrichtenportale führen, von 56 % auf fast 69 % erhöht. Dies spiegelt einen signifikanten Wandel in den Nachrichtenkonsumgewohnheiten der Benutzer wider, die zunehmend auf KI-basierte Ergebnisse vertrauen.

Der Bericht weist darauf hin, dass der organische Traffic von seinem Höchststand von über 2,3 Milliarden Besuchen Mitte 2024 auf unter 1,7 Milliarden gesunken ist. Gleichzeitig haben sich die nachrichtenbezogenen Eingaben bei ChatGPT zwischen Januar 2024 und Mai 2025 um 212 % erhöht. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung von KI als Informationsquelle.

Für Nachrichtenverlage bedeutet die rasante Verbreitung von KI eine grundlegende Veränderung der Spielregeln. Die Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen und eine gute SEO-Strategie bringen nicht mehr den gleichen Wert wie früher, da das Suchranking nicht mehr zu so viel Webtraffic führt. Dennoch verzeichnet ChatGPT eine wachsende Zahl von Empfehlungen an Nachrichtenportale. Von Januar bis Mai 2024 lagen die Empfehlungen bei knapp unter einer Million, während sie 2025 auf über 25 Millionen angestiegen sind – ein 25-facher Anstieg.

Trotz dieser beeindruckenden Zunahme sind die Verluste durch den Rückgang des organischen Suchverkehrs weitaus größer. Einige Websites profitieren jedoch mehr von den KI-Empfehlungen als andere. So verzeichnen Reuters, die NY Post und Business Insider einen Anstieg der ChatGPT-Verweise um 8,9 %, 7,1 % bzw. 6,5 % im Jahresvergleich. Im Gegensatz dazu sieht die New York Times, die gegen OpenAI wegen angeblicher unerlaubter Verwendung ihrer Inhalte klagt, nur einen Anstieg von 3,1 %.

Die Hauptthemen der ChatGPT-Nachrichteneingaben sind derzeit Aktien, Finanzen und Sport. Doch auch andere Themen wie Politik, Wirtschaft und Wetter zeigen ein Wachstum, was laut Similarweb auf eine Verschiebung hin zu einer tiefergehenden, themengetriebenen Auseinandersetzung hindeuten könnte.

Neben dem Wachstum der KI-Empfehlungen verzeichnet auch die Nutzung der ChatGPT-Website und -App einen deutlichen Anstieg. In den letzten sechs Monaten hat sich die Anzahl der App-Nutzer mehr als verdoppelt, während die Besucherzahlen der Website um 52 % gestiegen sind. Similarweb bietet nun eine Dienstleistung an, mit der Marken und Unternehmen verfolgen können, wie und wo ihre Marke in generativen KI-Tools wie ChatGPT auftaucht und wie sie im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet.

Angesichts der Krise, mit der Nachrichtenverlage durch den Rückgang des Verkehrs konfrontiert sind, sucht die Branche nach Lösungen. Google hat kürzlich einen Dienst namens Offerwall eingeführt, der Verlagen, die Google Ad Manager nutzen, alternative Monetarisierungsmöglichkeiten abseits des verstärkten Verkehrs bietet. Verlage können beispielsweise Mikropayments oder Newsletter-Anmeldungen ausprobieren, um Zugang zu ihren Inhalten zu gewähren. Andere Websites experimentieren mit Paywalls oder alternativen Monetarisierungsstrategien.

In einem kürzlichen Interview äußerte sich OpenAI-CEO Sam Altman zu den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt und betonte, dass es schmerzhaft sein werde, wenn bestimmte Arbeitsplätze oder sogar ganze Berufskategorien durch KI wegfallen. Dies verdeutlicht die tiefgreifenden Veränderungen, die durch die zunehmende Digitalisierung und den Einsatz von KI-Technologien auf die Medienlandschaft zukommen.